
Datum: Mittwoch, den 23.04.2025, 12.30 Uhr
Ort: Sitzungssaal N1.07
Amtsgericht Roßbachstraße 6, 01069 Dresden
Liebe Mitmenschen,
ich stehe am 23.04.2025 vor Gericht, weil ich meinem Sohn offen empfohlen habe, die Schule aufgrund inzwischen untragbarer Zustände nicht weiter zu besuchen.
Dieser Empfehlung ist mein nun 16 jähriger Sohn im Dezember 2023 gefolgt und lernt seitdem zu Hause. Er hat seitdem bemerkenswerte Fortschritte gemacht und will jetzt Abitur machen, um anschließend Psychologie zu studieren.
Ich habe dieses Gerichtsverfahren auch und vor allem deswegen gewollt, weil ich mich gegen absolut unzumutbare Zustände wehren will. Wir hätten es auch einfacher haben können. Ich hätte ihn einfach aus Deutschland abmelden können. Ich hätte einfach das Bußgeld bezahlen können.
Aber ich kann und will das nicht mehr. Ich will mich nicht verstecken, ich will nicht den einfachen Weg gehen. Das ist mein Land, ich bin hier aufgewachsen, und ich lasse mich nicht von einem absolut ungerechten Schulsystem vertreiben, ich werde die Strafen auch nicht hinnehmen, sondern ich werde mit offenem Visier kämpfen.
Ich werde vor Gericht auch keine Aussage verweigern, sondern klar sagen, dass ich bewusst meinem Sohn empfohlen habe, nicht mehr zur Schule zu gehen, und werde vor Gericht darlegen, dass die aktuelle Praxis in der Rechtsprechung nicht meinem Verständnis der Grundrechte von Kindern entspricht und dass die aktuellen Schulen nicht im Sinne der Kinder sind.
Ich weiß nicht, wie das Gericht reagieren wird. Aber am Ende ist es mir nicht wichtig, ob ich schuldig- oder freigesprochen werde. Am Ende ist es mir wichtig, dass das Unrecht öffentlich ausgesprochen wird und dass Aufmerksamkeit auf die aktuelle Situation gelenkt wird.
Am 22.01. gab es bereits eine Verhandlung, wo mir vorher zwar 15 Plätze zugesichert wurden, aber dann doch nur neun Plätze da waren. Daraufhin habe ich trotz Widerstand des Richters einen neuen Gerichtssaal beantragt, weswegen die Verhandlung auf den 23.04.2025 verschoben wurde.
Diesmal habe ich den Saal vorher schon besucht, um mich selbst von der Anzahl der Plätze zu überzeugen. Es sollten diesmal ausreichend vorhanden sein. Von daher freue ich mich besonders, wenn so viele Menschen wie möglich kommen, um diesem Verfahren beizuwohnen. Es verstärkt unsere Botschaft nochmal einmal sehr viel mehr, wenn das Gericht merkt, dass hier ein großes öffentliches Interesse besteht.
Bitte meldet mir vorher kurz über martin.heinrich@bvnl.de, ob ihr kommt, damit wir einen Überblick haben, wie viel Menschen wir werden. Seid bitte 15 Minuten vor der Verhandlung da, weil im Eingangsbereich Personenkontrollen durchgeführt werden.
Ich freue mich auf euer Kommen!
Martin Heinrich












